Hefebrezeln gegen Eselohren

In Deutschland gibt es eine einzigartige Tradition. So wird in Mühlhausen jedem Kind empfohlen an Gründonnerstag eine süße Brezel zu verspeisen, damit ihm keine Eselsohren wachsen mögen. Dieser Brauch wird selbstverständlich auch im Erwachsenenalter beibehalten, denn wer möchte schon ein paar Eselsohren? 😉In Mühlhausen werden an Gründonnerstag unzählige Brezeln in den Bäckereien verkauft. Die Varianten reichen von einfachen Butterbrezeln mit Zimt und Zucker über welche mit Zuckerguss bis hin zu gefüllten Exemplaren.

Bisher konnten im Stadtarchiv in Mühlhausen noch keinerlei Belege gefunden werden, seit wann es diese Tradition gibt. Fest steht aber, dass die Brezel als Symbol des Bäckerhandwerks und als Fastenspeise schon seit dem Mittelalter bekannt ist.

Rezept: Süße Hefebrezeln

Zutaten:

20 g frische Hefe
60 g Zucker
1/4 L Milch
1 Päckchen Vanillezucker
90 g Butter
1 Ei
300 g Mehl
1 Prise Salz
Milch zum Bestreichen
Hagelzucker

Zubereitung:

Die Milch erwärmen bis sie lauwarm ist. Die Hefe hinein bröckeln und drei Esslöffel vom Zucker hinzugeben. Den Vorteig 10 Minuten gehen lassen.
Das Mehl in eine Schüssel geben und eine Vertiefung in die Mitte drücken. Den Vorteig hineingeben sowie den restlichen Zucker, das Ei, Salz und die Butter. Alles zu einem Teig verkneten. Abgedeckt 40 Minuten gehen lassen.
Den Teig nochmals gut durchkneten und in circa sechs gleich große Stücke teilen. Nun zu Rollen formen und in Brezelform legen. Auf einem mit Backpapier belegten Blech zugedeckt 20 Minuten gehen lassen. Die Brezeln mit Milch bestreichen und mit dem Hagelzucker bestreuen.
Im Backofen bei 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 15-20 Minuten backen lassen.

Die Brezeln sollten am besten gleich morgens gegessen werden, damit man auch keinerlei Gefahr läuft, dass einem doch noch Eselsohren wachsen. Mit ein bisschen Konfitüre schmecken die frischen Hefebrezeln sogar noch ein bisschen besser.

Wir finden diese Gründonnerstagstradition der Mühlhäuser richtig charmant und mögen diese alte Tradition, die bis heute ein fester Teil des Osterfestes ist.