Die perfekte Bratwurst

Die Thüringer Bratwurst ist 612 Jahre alt. Erstmals Erwähnung findet sie auf einer Rechnung über einen Groschen des Arnstädter Jungfrauenklosters. Die regionale Spezialität gibt es heute in Thüringen überall. Gut so, wie ich finde. 🙂 Neuer ist allerdings, dass es unsere leckeren Roster auch in der Dose gibt. Ich finde das unheimlich praktisch. So kann ich im Sommer gewiss sein, dass die Würste selbst bei größter Hitze nicht sauer werden und im Winter muss ich nicht vor die Tür, da ich dank der Haltbarmachung in der Dose immer eine Grillreserve im Haus habe.

Das Staatsarchiv Weimar behütet das älteste bekannte Bratwurstrezept. Das erste gedruckte Rezept für Thüringer Bratwürste gab es übrigens 1797 im „Thüringisch-Erfurterischen Kochbuch“. Seit 2004 darf die Thüringer Rostbratwurst die geografisch geschützte Angabe (g. g. A.) der europäischen Gemeinschaft tragen.

In Arnstadt kann man im 1. Deutschen Bratwurstmuseum mehr über die beliebte Thüringer Wurst erfahren.

Innerhalb Thüringens unterscheidet sich die Geschmacksnuance der Bratwürste, auch hat jeder Fleischer sein eigenes Geheimrezept. Neben Salz und Pfeffer, wird das Schweinefleisch mit Kümmel, Majoran, Knoblauch, Zwiebel, Senf und Zitronenschale gewürzt.

Thüringer Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelpüree

Drei wahre Klassiker werden auf einem Teller bei dem Gericht Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelpüree vereint. Bei Kartoffelpüree ist es wichtig mehligkochende Kartoffeln zu verwenden und diese niemals zu mixen, nur so kann ein cremiges und luftiges Püree entstehen.

Knusprig süße Röstzwiebel sind ein angenehmer Kontrast zum Sauerkraut.

Ohne Senf geht in Thüringen nichts. Zu einer Thüringer Bratwurst gehört er definitiv dazu (oder aber Ketchup)

Rezept für Thüringer Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelpüree

Zutaten:

Bratwürste:

1 Grillreserve (Thüringer Bratwürste in der Dose)
2 mittelgroße Zwiebeln
2-3 El Mehl
Butter

Kartoffelpüree:

800 g mehlige Kartoffeln
100 ml Milch
100 ml Sahne
50 g Butter
Muskat
Salz

Sauerkraut:

500 g Sauerkraut
1 Lorbeerblatt
6 Wacholderbeeren
1/2 TL gemahlenen Kümmel
1 kleine Möhre
1 Zwiebel
Salz
Butter
Zucker

Zubereitung:

Das Sauerkraut waschen und abtropfen lassen. Die Zwiebel würfeln, die Möhre schälen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Beides in Butter anbraten. Nun das Sauerkraut und die Gewürze hinzugeben und mit Wasser aufgefüllt köcheln lassen. Das Kraut ist gar, wenn die Möhren und das Kraut weich sind. Mit Zucker abschmecken. Wer mag kann in den Zwiebeln auch etwas Speck anbraten und das Kraut am Ende mit einer rohen und geriebenen Kartoffel binden.
Die Kartoffeln schälen, in grobe Stücke schneiden und in reichlich Salzwasser in weich garen.
Die Bratwürste abtropfen lassen.
Die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden und im Mehl wenden. Dann mit Butter in einer Pfanne goldgelb braten.
Die Bratwürste in einer weiteren Pfanne braten bis sie eine angenehme Farbe haben und die Pelle knusprig ist. Sollten die Zwiebeln bereits gar sein, einfach mit einem Deckel abdecken und warm stellen.
Inzwischen die Milch, Sahne, Butter und Muskat in einem weiteren Topf aufkochen. Sobald die Kartoffeln gar sind, diese abschütten und stampfen. Die erhitze Milch-Sahne hinzugeben und verrühren. Ggf. noch etwas Milch hinzugeben, sollte das Püree nicht flüssig genug sein.
Kartoffelpüree, Bratwurst, Sauerkraut und Röstzwiebel auf einem Teller anrichten. Mit Senf oder Ketchup genießen.

Das herzhaft-deftige Traditionsgericht ist wunderbar in der kalten Jahreszeit und schnell zubereitet.